lunedì 23 dicembre 2013

SKDP/24/003-4. § 24. Peter Christen Asbjørnsen: “Die Prinzessin, die keiner zum Schweigen bringen konnte”.

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Peter Christen Asbjørnsen
Libero adattamento per finalità autodidattiche di testi e registrazioni di pubblico dominio in lingua tedesca, tratti da Librivox. Acoustical liberation of books in the public domain. Testo tratto da Progetto Gutenberg e registrazione da Librivox.org Serie: Sammlung kurzer deutscher Prosa 003/4. - Nostra numerazione del Brano: 24. Reader: Herr Klugbeisser / download  di “Die Prinzessin” (4).  Etext: Gutenberg/Prinzessin  - Dizionari: Dicios; Coniugazione verbi: Verbix.

§ 24. Die Prinzessin, 
die keiner zum Schweigen bringte konnte
Peter Christen Asbjørnsen
(1812-1885)

 Es war einmal ein König, der hatte eine Tochter, die war so schlau und spitzfindig, daß niemand sie zum Schweigen bringen konnte. Da setzte der König einen Preis aus und ließ bekanntmachen: Der, welcher es könnte, bekäme die Prinzessin und das halbe Königreich.

Drei Brüder, die das gehört hatten, beschlossen, ihr Glück zu versuchen. Zuerst machten sich die beiden älteren auf, weil sie sich für die Klügeren hielten. Aber sie konnten bei der Prinzessin gar nichts ausrichten und mußten mit einem blauen Auge abziehen.

Da machte sich danach auch der Aschenper auf. Als er ein Stückchen gegangen war, fand er eine Weidenrute am Wege und nahm sie mit. Wieder nach einer Weile fand er eine Scherbe, die gehörte zu einer alten Schüssel, und die nahm er auch mit. Als er noch weiter gewandert war, fand er einen toten Star und danach ein krummes Bockshorn.

Nicht lange, so hob er noch ein krummes Bockshorn auf. Und als er über das Feld zum Königshof marschierte, wo Dünger ausgestreut war, fand er noch eine ausgetretene Schuhsohle. Alle Dinge nahm er mit aufs Schloß, und schon trat er bei der Prinzessin ein.

»Guten Tag«, rief er.

»Gleichfalls!« sprach sie und verzog das Gesicht.

»Könnte man mir hier meinen toten Star braten?« fragte er.

»Ich habe eher angst, daß er platzen könnte!« rief die Prinzessin.

»Ach, das hat keine Not! Dann binde ich diese Weidenrute darum!« rief der Bursche und holte das Reis hervor.

»Aber dann wird das Fett herauslaufen!« sagte die Prinzessin.

»I wo, dann halte ich dieses hier unter!« sprach der Aschenper und zeigte ihr die große Scherbe von der Schüssel.

»Du machst es mir so krumm, du!« sagte die Prinzessin.

»Ich mache es nicht krumm, sondern es ist krumm!« erwiderte der Bursche und nahm das eine Horn hervor.

»Nein, so etwas Ähnliches habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen!« rief die Prinzessin.

»Hier siehst du etwas Ähnliches«, sprach der Bursche und holte das andere Bockshorn hervor.

»Ich glaube, du bist ausgegangen, um mich zum Schweigen zu bringen«, sprach die Prinzessin.

»Nein, ich bin nicht ausgegangen«, sagte der Bursche und zeigte ihr die Schuhsohle. Hierauf wußte die Prinzessin nichts mehr zu antworten. – »Nun bist du mein!« rief der Bursche, und darauf kriegte er wirklich die Prinzessin und das halbe Königreich.

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